Saudi-Arabien ist die größte freie Marktwirtschaft im Nahen Osten und in Nordafrika. Die geographische Lage des Königreichs bietet einen einfachen Zugang zu den Märkten in Europa, Asien und Afrika. Das Königreich verfügt über einen ständig wachsenden Inlandsmarkt aufgrund des jährlichen Bevölkerungswachstums von 3,5 Prozent. Das Umfeld für Investitionen spiegelt die Traditionen der liberalen, offenen Marktwirtschaft. Saudi-Arabien hat eine beeindruckende Bilanz der politischen und wirtschaftlichen Stabilität und verfügt über eine moderne Infrastruktur der Weltklasse.

Das Königreich verfügt über etwa 25 Prozent aller Ölreserven weltweit und ist damit das ölreichste Land der Welt. Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer natürlicher Ressourcen, einschließlich industrieller Rohstoffe und Mineralien, wie Bauxit, Kalkstein, Gips und Phosphat und Eisenerz.

 

Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind

 

– Erdöl, Erdgas sowie Bergbau

– Industrie

– Bauwirtschaft

– Landwirtschaft

– Wasser und Elektrizität

– Transport und Verkehr

– Bankwesen

– Telekommunikation

– Tourismus

 

Historische Entwicklung

Saudi-Arabien galt seit der Gründung bis zum Beginn des 2. Weltkriegs als ein armes Land. Die Einkünfte der Bürger und des Staates waren sehr niedrig und es gab schwierige Jahre für das junge Land, in denen es Finanzhilfen von verschiedenen Stellen, u. a. von Großbritannien gern annahm. Die Lage änderte sich jedoch allmählich, als im Jahr 1938 Erdöl entdeckt wurde. Mit der Steigerung der Erdölproduktion nach dem 2. Weltkrieg begann Saudi-Arabien mit dem Ausbau der Infrastruktur: Straßen, Flughäfen, Schulen, Universitäten, Krankenhäuser, Regierungseinrichtungen usw. Mit der Asphaltierung der Straßen in Riad wurde 1950 begonnen; der erste Flughafen wurde in Riad 1953 eingeweiht. Der Wirtschaftsboom und damit der Wohlstand brachen in den 1960er und 1970er Jahren aus, als die Erdölproduktion und die Erdölpreise stark stiegen. Die Wachstumsrate der Wirtschaft registrierte in jenen Jahren mehr als 10 Prozent. Nachdem das Land Hilfe vom Ausland akzeptiert hatte, begann es nun, großzügige Hilfen an arme arabische Staaten und Entwicklungsländer zu geben.

 

 

Erdöl

Die Regierung des Königreichs Saudi-Arabien erteilte im Jahr 1933 der Firma Standard Oil of California eine Konzession für die Erdölsuche auf einer Fläche von circa 500.000 Quadratmeilen. Einige Monate nach Vertragsunterzeichnung zeigten die ersten geologischen Untersuchungen ermutigende Anzeichen für Erdölfunde in der Nähe der Stadt Dhahran. Bereits 1938 sprudelte das erste Erdöl aus dem Dammam-Bohrloch Nr. 7, und im Mai 1939 wurde in Anwesenheit von König Abdulaziz die Ausfuhr der ersten Ölschiffsladung im Hafen von Ras Tannura gefeiert.

Wenig später folgten weitere Erdölfunde auf dem Land und im Meer. Zusätzlich wurde Erdgas entdeckt, sowohl in begleitender Form mit dem Erdöl oder getrennt in eigenen Erdgasfeldern. Saudi-Arabien wurde zum größten Erdölexporteur der Welt und besitzt die größten Erdölreserven der Welt: circa 265 Millionen Barrel, das entspricht 22,1 % der weltweiten Ölreserven.

 

 

Erdgas

Das Königreich Saudi-Arabien zählt zu den Staaten, die die Förderung von Erdgas weiter ausbauen werden. Das Land besitzt die viertgrößten Erdgasreserven der Welt – nach Russland, Iran und Katar. Genutzt wird das Gas zur Energieerzeugung für die Industriestandorte, zur Meerwasserentsalzung und als Rohstoff für die petrochemische Industrie.

 

Bergbau

Zu den metallischen Erzen, die im Land zu finden sind, gehören Gold, Silber, Kupfer, Zink, Blei, Nickel, Eisenerz, Chrom, Mangan und Bauxit. Zu den nichtmetallischen Rohstoffen zählen Bariumschwefel, Fluoride, Salze, Schwefel, Gips, Asbest.

Die staatliche saudische Firma für Bergbau, „Maaden“, ist verantwortlich für den Abbau der Rohstoffe; vor allem werden Gold, Silber, Kupfer und Zink gewonnen, außerdem Aluminium-Bauxit, das zur Herstellung von Aluminium benötigt wird.

 

Industrie

Die Industrieproduktion hat in den letzten Jahren immense Fortschritte gemacht, was sich deutlich im Investitionsvolumen und in der Entstehung großer konkurrenzfähiger Firmen zeigt. Die beiden saudischen Firmen Saudi ARAMCO und die Saudi Basic Industries Corporation (SABIC) sind die wichtigsten Firmen im Land und internationale Globalplayer. Saudi ARAMCO ist vor allem im Bereich Erdöl, Erdgas und Petrochemie tätig und verfügt über ein Viertel der Erdölreserven weltweit. SABIC arbeitet auf dem Gebiet der Grundindustrie wie Petrochemie, Düngemittel, Bergbau und Metallurgie.

 

Bauwirtschaft

Die schnell wachsende saudische Bevölkerung braucht eine Infrastruktur, die ständig mitwächst: Wohnungen, Schulen, Universitäten, Krankenhäuser, Straßen und vieles mehr. Man rechnet damit, dass die Bevölkerung von derzeit etwa 28 Millionen auf 40 Millionen in den nächsten Jahrzehnten anwachsen wird. Auch Seehäfen und Flughäfen werden modernisiert. Die erforderlichen Baumaßnahmen werden von den nationalen saudischen sowie von ausländischen Firmen realisiert.

 

Landwirtschaft

Das Königreich Saudi-Arabien verfolgt seit langem das Ziel, die Versorgung der Bevölkerung mit landwirtschaftlichen Produkten aus der eigenen Produktion zu sichern. Um dies zu ermöglichen, schuf die Regierung eine Reihe von Anreizen für Unternehmen, in die Landwirtschaft zu investieren. Die Folge war, dass die Anbaufläche von 600.000 Hektar auf etwa 2 Millionen Hektar stieg.

Angebaut werden vor allem Weizen, Gerste, Sorghum und Sesam, Tomaten, Kartoffeln, Gurken und Melonen. Außerdem natürlich Datteln – es gibt mehr als 20 Millionen Dattelpalmen im Land. Die Produktion von Datteln übersteigt den Eigenbedarf bei weitem, obwohl die Saudis mit etwa 29 kg pro Jahr einen hohen Pro-Kopf-Verbrauch haben.

 

Wasser und Elektrizität

Saudi-Arabien ist eines der wasserärmsten Länder, es regnet wenig und es gibt keine Flüsse und Seen im Inneren des Landes. Daher misst die Regierung der Steigerung der Wasserressourcen eine große Bedeutung bei. Wichtige Maßnahmen sind die Gewinnung von Grundwasser, die Entsalzung von Meereswasser und der Bau von Staudämmen. In den letzten Jahren wurden mehrere neue Elektrizitätswerke errichtet, unter anderem am Roten Meer und am Arabischen Golf. Diese produzieren neben Strom auch Süßwasser.

 

Transport und Verkehr

In einem so großen Land wie Saudi-Arabien sind gut ausgebaute Transportmittel und Transportwege äußerst wichtig. Bereits König Abdulaziz bin Abdulrahman Al Saud, der das Königreich 1923 gründete, setzte den Grundstein für den heutigen Verkehr: Er führte in den 1920er Jahren Automobile ein, Flugzeuge und veranlasste den Bau der Eisenbahn zwischen Riad und der erdölreichen Ostregion. Seit den Anfängen sind Straßen, Eisenbahnlinien, Flughäfen und Seehäfen ständig ausgebaut und modernisiert worden.

 

Zur Zeit baut Saudi Arabien sein Eisenbahnverkehrsnetz über das ganze Land mit Verbindungen nach Doha in Katar im Südosten und nach Kuwait im Nordosten von Saudi Arabien aus.